Dies ist die archivierte Version des Blogs vom 05.01.2017. Aktuelle Beiträge findest du unter thomas-leister.de
 

In den Tech-News ist gerade über iOS zu lesen, dass das Beenden / vollständige Schließen von Apps keine verlängerte Akkulaufzeit oder irgendeinen Performancegewinn bringt.

Dasselbe gilt auch für Android. Überall sieht man Menschen, die fast schon reflexartig erst mal alle Apps aus der App-Übersicht wischen, bevor das Smartphone wieder in der Tasche verschwindet. Bitte hört auf, Apps aus der Übersicht der „laufenden Apps“ zu wischen. Ihr bewirkt damit nur eines: Schlechtere Performance und weniger Akkulaufzeit – Also genau das Gegenteil von dem, was sich die meisten „Wischer“ erhoffen.

Das hat folgenden Grund: Wenn ihr eine App ganz neu startet wird sie vom langsamen Flash-Speicher in den extrem schnellen RAM des Smartphones kopiert. Dieser Prozess kostet Zeit und Ressourcen (und damit Energie). Wenn ihr die App aus der Übersicht der laufenden Apps streicht, wird sie wieder aus dem RAM entfernt. Bei der nächsten Verwendung entsteht erneut der Aufwand, die App im RAM bereit zu stellen. Lasst ihr die App hingegen im RAM verbleiben, startet sie beim nächsten Mal sehr viel schneller und der Datentransfer von Flash auf RAM muss nicht stattfinden. Apps, die ihr gerade nicht nutzt, werden von Android schlafen gelegt und verbrauchen während ihres Schlafes keine Rechenzeit – einzig RAM. Mit der Zeit würde sich der RAM also durch schlafen gelegte Apps füllen. Damit der Speicher nicht irgendwann komplett voll ist und neue Apps genutzt werden können, entfernt Android lange nicht genutzte Apps wieder aus dem RAM.

Lasst Android also „einfach machen“. Das Betriebssystem ist genauso wie iOS so geschrieben, dass es seine Ressourcen optimal verwaltet. Ihr braucht euch da nicht einzumischen.  Der RAM wird optimal ausgenutzt (es gibt nichts unsinnigeres, als vorhandenen RAM nicht zu nutzen!), eure Batterie wird durch schlafende Apps nicht belastet, und euer Smartphone öffnet bereits genutzte Apps viel schneller. Es mag sich „sauberer“ und „aufgeräumter“ anfühlen, wenn die App-Übersicht nur wenige Apps beinhaltet – falsch ist es trotzdem.


Post published on 12. März 2016 | Last updated on 22. März 2016
Tags:         

Diesen Blog unterstützen

Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, freue ich mich über einen kleinen Obolus :-) Bitcoin QR Code

PayPal-Seite: https://www.paypal.me/ThomasLeister
Meine Bitcoin-Adresse: 15z8 QkNi dHsx q9WW d8nx W9XU hsdf Qe5B 4s

Siehe auch: Unterstützung

Informationen zum Autor

Thomas Leister

Geb. 1995, Kurzhaar-Metaller, Geek und Blogger. Nutzt seit Anfang 2013 ausschließlich Linux auf Desktop und Servern. Student der Automobilinformatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Landshut.

9 thoughts on “Hört bitte auf, eure Android-Apps zu beenden

  • Da halte ich stark gegen!
    Wenn ich iGo nicht Hart beende, ist mein Tab nach 1-2 Stunden nicht mehr bedienbar. Freier Ram <10MB.
    Wenn ich IPCamViewer nicht Hart beende, ist mein Tab nach <30 Minuten nicht mehr bedienbar. Freier Ram <30MB.

    Das selbe am Handy mit OsaAnd~, SpareRSS und Shazam. Darum verstehe ich die Leute nicht, die fest davon überzeugt sind, dass das nicht so ist. Ich erlebe es jeden Tag, DAS es so ist…

  • Ich kann die Meinung von Thomas nur unterstützen. Ich räume bei mir nur alle paar Tage mal die Liste leer – und das nur, um zu sehen, was ich so alles genutzt habe… Oder wenn mal eine App sich hartnäckig weigert, nach dem Aufwecken sauber zu laden (oder abgestürzt ist). Ansonsten lautet die Devise für mich, Finger weg – auch von irgendwelchen Apps zum Optimieren – Die waren ja mal eine zeitlang recht populär…

  • Ich muss Peter zustimmen, gerade beim Tablet in Verbindung mit Firefox wird es nach einer Weile langsam. Freier Ram ist dann meistens bei 50-100 MB, nach dem Beenden wieder bei ca 1,2GB und es läuft wieder rund.

  • Kann auch bestätigen dass es bei einigen Apps nur von Nachteil ist sie im Hintergrund an zu lassen.

    Und Grundsätzlich gibt es für mich einen wesentlich wichtigeren Grund die Apps zu beenden, ich möchte einfach über die App-Übersichten navigieren und da sind Listen von teilweise 25 offenen Apps nur hinderlich. Also eher ein Entscheidung aus Usabilitysicht..

    • Genau das geht mir auch so. Meinetwegen soll Android die Apps im Speicher lassen wenn es meint. Zum schnellen wechseln zwischen Apps ist es einfach nur nervig wenn da 25 Apps laufen. Für mich hat das Menü also viel mehr die „Alt+Tab“ – Funktion.

  • Danke danke danke für diesen Tipp.
    Ich merke den Unterschied vor allem dadurch, dass ich nicht einen Prozentpunkt Akkuladung verliere, nur weil ich eine App starte.

  • Und ich werde weiterhin „wischen“, warum? Weil es schlicht menschlich ist, ein Gefühl von „Sauberkeit“ zu haben. Das ist genau wie damals beim defragmentieren und dem Aufräumen des Zimmers. Beides nicht nötig, man fühlt sich nur besser.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.