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Nach deutschem Recht dürfen Webserver keine IP-Adressen abspeichern – Es sei denn, es ist z.B. aus geschäftlichen oder technischen Gründen zwingend notwendig. (=> TMG §15)

Das gilt sowohl für die Kommentarfunktion z.B. in WordPress als auch für die Logfiles, die von Apache angelegt werden. Die meisten Apachen sind leider falsch eingestellt und werden den Datenschutzgesetzen damit nicht gerecht. Mit ein paar Zeilen Konfiguration kann man die Logfiles seines Webservers aber anonymisieren oder sogar ganz abschalten.

Logfiles anonymisieren

Eine Möglichkeit ist das anonymisieren von Logfiles. Dabei werden weiterhin Einträge in die Dateien geschrieben – doch mit entfernter IP-Adresse. Unter Ubuntu 14.04 wechselt man in das Konfiguraionsverzeichnis /etc/apache2/conf-available/ und öffnet die Datei „other-vhosts-access-log.conf„, um die Logeinstellungen für vHosts zu ändern. Eine neue Zeile wird hinzugefügt:

LogFormat "[IP] %l %u %t \"%r\" %>s %b" vhost_combined

Danach ist ein Neuladen des Webservers nötig:

service apache2 reload

In den Logfiles erscheint statt der echten IP eines Clients nun „[IP]“

Ähnlich kann die Einstellung für Erroglogs geändert werden: Öffnet die Datei /etc/apache/apache2.conf und fügt diese Zeile hinzu:

ErrorLogFormat "[%t] [%l] [pid %P] %F: %E: [client [IP]] %M"

Logfiles abschalten

Wer ganz auf den Accesslog verzichten kann, kann diesen auch ausschalten und Ressourcen sparen. Dazu wird in /etc/apache2/conf-available/other-vhosts-access-log.conf einfach die Zeile „CustomLog …“ mit einem vorangestellten „#“-Zeichen auskommentiert. Dasselbe gilt für den Errorlog: Hier muss in /etc/apache/apache2.conf die Einstellung „ErrorLog“ auskommentiert werden.

Wie immer nach einer Konfigurationsänderung ist ein Neuladen der Konfigurationsdateien nötig, damit die neuen Einstellungen aktiv werden:

service apache2 reload

 

> Anonymisierung ist übrigens auch mit dem Nginx Webserver möglich.


Post published on 5. Juni 2014 | Last updated on 13. Juni 2014
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Informationen zum Autor

Thomas Leister

Geb. 1995, Kurzhaar-Metaller, Geek und Blogger. Nutzt seit Anfang 2013 ausschließlich Linux auf Desktop und Servern. Student der Automobilinformatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Landshut.

4 thoughts on “Datenschutz: Apache Logfiles anonymisieren oder abschalten

  • Danke für den Artikel, kurze Frage dazu:
    fail2ban arbeitet via RegEx auf den Logfiles und bannt dementsprechend IPs mithilfe von IP-Tables. Funktioniert dies mit den anonymisierten Logfiles immernoch?

    Danke für die Antwort.

    • Naja, kann ja nicht. Wenn die IP nicht mehr im Log ist, kann er aufgrund dessen ja nicht mehr sperren.

      • Ja habe ich mir auch so gedacht. Anonymisieren ist ja ganz nett, aber wenn ich dadurch eine Ziel für Brute-Force bzw. DOS etc. darstelle, dann doch lieber mit IPs.

  • Eine Alternative bei fail2ban wäre die log nach der max „Bann-Zeit“ einfach zu löschen..

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