Dies ist die archivierte Version des Blogs vom 05.01.2017. Aktuelle Beiträge findest du unter thomas-leister.de
 

200 € monatlich für mobiles Internet?

Beim Abschluss eines Mobilfunk-Neuvertrags bei der Telekom bekommt man im ersten Monat ein paar Extras dazu. So bin ich in den letzten 4 Wochen in den Genuss von einer mobilen Internetverbindung mit unbeschränktem Datenvolumen und „LTE-Geschwindigkeit“ (wo verfügbar) bekommen. In diesem Zeitraum konnte ich das Internet also genauso nutzen, wie ich es von Zuhause gewohnt bin, ohne besonders auf das verbrauchte Datenvolumen Rücksicht nehmen zu müssen – und genau das habe ich getan. Für mich war es interessant zu wissen, wie viel monatliches Datenvolumen ich zur Verfügung haben müsste, um mobil nicht wesentlich eingeschränkt zu sein.

Am Ende meines Testzeitraums habe ich 24 GB übertragenes Datenvolumen im Mobilfunknetz erreicht.

Gut. 24 GB im Monat würden mich also zufriedenstellen. Dann schauen wir mal, woher ich soetwas bekommen kann und was das kostet… neben Internet hätte ich auch gerne noch eine Telefon- und SMS-Flat.

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Meine Meinung zum „Internet of Things“ (IoT)

Seit ein paar Jahren ist das „Internet of Things“ in aller Munde: Immer mehr Geräte werden mit einer Verbindung ins Internet ausgestattet, und dann als „smart“ oder „intelligent“ vermarktet. Neue Hardware und Software wird entworfen, um bessere Vernetzung zwischen den Geräten zu erreichen. Grundsätzlich bin ich auch kein großer Gegner der Idee, Geräten einen tatsächlichen Mehrwert zu geben, indem man sie über das Internet kommunizieren lässt, wenn das denn erforderlich ist. Aber:

Hört doch bitte auf, jedes Gerät ins Internet zu hängen, weil das gerade „in“ ist!

Was sich in Unternehmenszentralen weltweit gerade abspielt ist folgendes:

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Wie finanziert sich eigentlich der „Wire“ Messenger?

Heute morgen bin ich erneut auf den Messenger „Wire“ gestoßen, der unter anderem mit End-to-End Verschlüsselung und dem Verzicht auf Werbung beworben wird. Datenschutz sei den Betreibern wichtig etc, etc. Ihr kennt das ja ;-) Gut möglich, dass die Betreiber tatsächlich Wert darauf legen, einen möglichst Datenschutzfreundlichen Messenger anzubieten, der einfach zu bedienen ist. Vielleicht will man ja auch etwas vom Threema-Kuchen. Nun ist es aber so, dass Wire damit keinesfalls alleine dasteht und die Konkurrenz groß ist. Wie will sich so ein junger Messenger durchsetzen? Und vor allem: Wie will man Infrastruktur und Entwicklung finanzieren, wenn die App kostenlos zu haben ist und noch keinerlei kostenlose Premium-Features hat? Diese Frage habe ich mir gestellt und habe deshalb an den Wire-Support geschrieben.

Die Antwort via E-Mail kam schneller, als ich erwartet hatte – war aber in etwa so schwammig, wie ich sie befürchtet hatte. In wenigen Sätzen wurde in etwa das erklärt:

  • Aktuell wird der Betrieb durch Investoren finanziert, darunter der Skype-Mitgründer Janus Friis
  • Man wisse, dass der Weg lang und hart sei, aber man sei darauf eingestellt
  • Bevor es richtig zur Sache geht, will man erst einmal User sammeln und das Netz erproben
  • Für später sind kostenpflichtige Premium-Features geplant, an denen aber aktuell noch nicht gearbeitet wird

Also der Klassiker: Erst mal Brot und Spiele, und dann sehen, wie viel Geld man aus dem Laden pressen kann ;-) Ähnlich war es ja mit Skype: Nach der Übernahme durch Microsoft wurden Features eingeschränkt und Werbung verstärkt. Auch der Musik-Streamingdienst „Simfy“ ist mir noch im Gedächtnis geblieben: Anfangs gab es fast alle Titel in Standardqualität kostenlos, danach immer weniger Titel, bis man mit einem kostenlosen Account schließlich nur noch 30-Sekunden-Schnipsel hören konnte. Simfy ging dann letztendlich auch ziemlich schnell den Bach runter …

Vermutlich wird es mit Wire ähnlich laufen: Zuerst werden User geködert, danach Features beschnitten, und dann sieht man zu, noch möglichst viel Geld mit Wechsel-resistenten Usern zu machen, bevor das Unternehmen in der Versenkung verschwindet.

Was kann man also abschließend sagen? Es macht meiner Meinung nach keinen Sinn, sich einem Messenger anzuschließen, der Anfangs komplett ohne stabiles Finanzierungsmodell dasteht und sich noch dazu in einer erbarmungslosen Konkurrenzsituation befindet. Am Ende wollen die Investoren Geld sehen. Woher das kommt, ist doch egal. Da wirft man dann schon auch mal die Prinzipien über Bord, die man sich zu Beginn angeeignet hat: Werbefreiheit, Sicherheit und Datenschutz.

Nehmt lieber was unabhängiges: XMPP-Server, betrieben von tausenden Freiwilligen, die das nicht für Investoren tun.


Nach der Verschlüsselung für alle: Was ich noch gegen WhatsApp einzuwenden habe

Ihr habt es sicherlich schon in den News gelesen: WhatsApp hat die Verschlüsselung der Chatnachrichten nun flächendeckend für alle Geräte eingeführt. Nachdem mein Hauptkritikpunkt an WhatsApp bisher die fehlende bzw. unzureichende Verschlüsselung der Inhalte war, fragt der ein oder andere in meinem Umfeld vermutlich: „Thomas – jetzt, wo WhatsApp doch alle Nachrichten verschlüsselt: Holst du dir endlich WhatsApp?“

Nein. Es gibt für mich immer noch mehr als genug Gründe, auf WhatsApp zu verzichten.

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Telekom steht für Netzneutralität

„Es geht hier nicht um ein Zweiklassen-Internet, das Gegenteil ist der Fall. Die Deutsche Telekom steht für Netzneutralität wie kein anderer.

… sagt Husam Azrak, der Sprecher der Deutschen Telekom im ZDF: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2591862/Das-Zwei-Klassen-Internet?bc=sts;suc&flash=off

Genau, und deshalb findet Timotheus Höttges, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, dass kleine Unternehmen für schnelle Anbindung schon ruhig mal ein paar Prozent für die Telekom da lassen sollten.

Die merken gar nicht, wie lächerlich sie sich machen, heh? …


Die Zukunft des Internets – Mein Appell an die Politik

Sehr geehrte Damen und Herren aus der Politik,

Störerhaftung, Leistungsschutzrecht, Vorratsdatenspeicherung, keine Netzneutralität. Das waren bisher Ihre Beiträge zu einem Netzwerk, von dem ich behaupte, dass Sie es nicht annähernd in seiner gesamten Vielfalt kennen. Ihren Beitrag zu einem wichtigen Kernelement unserer heutigen Gesellschaft halte ich nicht nur für kurzsichtig und unvernünftig – nein, ich halte ihn für hochgradig peinlich.

Die Störerhaftung, die noch immer nicht zulässt, dass freie Bürger ihre Netzzugänge unkompliziert und ohne juristische Unsicherheiten freigeben können, behindert massiv das Engagement rund um die dezentral und frei betriebene Freifunk-Infrastruktur. Das Leistungsschutzrecht arbeitet ausgerechnet gegen jene, die es so sehr gefordert hatten. Gleichzeitig fühlen sich Blogger und andere Kreative in ihrem Schaffen stark eingeschränkt und sogar juristisch gefährdet. Der eigentliche Zweck ist vollkommen verfehlt – stattdessen herrscht Rechtsunsicherheit und der Eindruck der Beschränkung unserer Freiheiten. Der Vorratsdatenspeicherung hat nachweislich keinen Nutzen für die Verbrechensbekämpfung. Dennoch wird jeder einzelne Bürger Deutschlands unter Generalverdacht gestellt. Auch die Gefahren, die bei der nicht-Festschreibung der Netzneutralität auf uns zukommen werden, werden großzügig ignoriert und das Internet ein weiteres Stück mehr reguliert.

Egal, welches „Internet-Thema“ angefasst wird: Sie als Politiker versagen in der Gruppe mit Anlauf. Mit jeder neuen gesetzlichen Regelung erhärtet sich bei sog. „Digital Natives“ wie mir der Verdacht, Sie hätten als angeblich lebenserfahrene Menschen keinen Eindruck, was das Internet für uns bedeutet, wie wir es nutzen, und wie wir als junge Generationen es gerne hätten.

Es drängt sich zunehmend der Verdacht auf, Sie würden ihre Entscheidungen nicht von und mit den Bürgern treffen, sondern vor allem im Interesse einzelner Konzerne, die aus gesetzlich festgeschriebenen Regelungen mit aller Rücksichtslosigkeit Profit zu schlagen bereit sind. Eine Art Ausverkauf des Internets scheint derzeit statt zu finden: Große Stücke Freiheit und Selbstbestimmung werden verkauft für das Wohl Einzelner, die von neuen Gesetzen finanziell profitieren. Doch nicht nur das: Auch im Namen der Sicherheit wird unsere Bewegungsfreiheit Stück für Stück eingeschränkt. Es gibt Meinungen, die besagen, das alles geschehe, um den Bürger an eine Art Überwachungsstaat langsam zu gewöhnen. Wollen Sie diesen Vorwurf auf sich sitzen lassen oder sich gar als Mitverantwortliche in solch einem Szenario wiederfinden?

Es bereitet mir Bauchschmerzen, wenn ich sehe, wie Sie ohne ausreichende Kenntnisse über die Netzkultur Gesetze auf den Weg bringen, die gerade diese stark beeinflussen. Internet ist nicht nur Facebook, Google, Instagram. Internet ist weitaus mehr, als die Summe der allgemein bekannten Dienste von Großkonzernen. Dennoch scheinen Sie bei der Gesetzgebung einen Tunnelblick zu haben, der Sie die vielen einzelnen Individuen, die sich in den Sphären des Internets bewegen, großzügig übersehen lässt.

Mit ihren Entscheidungen beeinflussen sie sehr stark das Bild, das junge Menschen von Ihnen haben. Nicht zu Unrecht gelten Sie gemeinhin oft als altmodisch, streng, nicht zeitgemäß, regulierungs- und kontrollfreudig. Auch mit ihren Entscheidungen gegen ein freies, vielfältiges und qualitativ hochwertiges Internet haben Sie sich diese Attribute zugeschrieben.

Ich appelliere an Sie: Orientieren Sie ihre Politik nicht an den plakativen, oft panischen Phrasen aus der Lobby. Richten Sie sich nicht nach Gewinn und Quartalszahlen einzelner Konzerne oder Verbunden aus solchen. Hören Sie bei netzpolitischen Themen viel mehr auf das, was Fachleute, die Gesamtheit der Bürger und nicht zuletzt alle sagen, die im Internet Zuhause sind und lassen Sie Vernunft walten. Das Internet ist das großartigste, mächtigste und gleichzeitig sensibelste Instrument, das wir zum globalen Informationsaustausch haben.

Machen Sie es uns nicht kaputt. Dafür haben wir ihm zu viel zu verdanken.


Linux Server: Geschwindigkeit der Internetverbindung prüfen (Uplink & Downlink)

Neben der Verfügbarkeit und der verfügbaren Hardwareressourcen spielt bei der Wahl des richtigen Server-Pakets bei einem Hoster natürlich auch die Netzanbindung eine bedeutende Rolle. Nur mit einer schnellen und zuverlässigen Anbindung lassen sich Fluten von Anfragen bewältigen. Da bei Hostern hier und da gerne getrickst oder nicht die erwartete Leistung bereitgestellt wird, ist ein kurzer Test der Netzwerk-Bandbreite zu empfehlen.

Für Desktop-Computer und Smartphones wird gerne das speedtest.net Netzwerk zusammen mit der gleichnamigen Website genutzt. Eine Flash-freie Alternative dazu wäre speedof.me, das auf HTML5 basiert. Da fähige Admins einen Linux Server natürlich niemals mit GUI administrieren würden ;) , sind die beiden Browser-basierten Speedtests jedoch uninteressant. Für speedtest.net gibt es zwar eine Python-Anwendung für das CLI – allerdings misst diese die Bandbreite für Up- und Downlink völlig unzuverlässig.

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Der ideale ISP

… bei der Gelegenheit will ich hier mal kurz zum Ausdruck bringen, welche Art von ISP ich gerne hätte. Der perfekte ISP…

  • Stellt mir schnelle DNS Server zur Verfügung, ohne Anfragen zu manipulieren (Stichwort NXDOMAIN)
  • Stellt mir freundlichen Telefon- und Mailsupport zur Verfügung, der mich ggf. an einen kompetenten Techniker weiterleitet, wenn er selbst keine Ahnung mehr von dem hat, was ich ihm erzähle
  • Schickt mir einen kompetenten Techniker, wenn sich die Störung remote nicht untersuchen / identifizieren lässt
  • Beherrscht IPv6 und routet das zuverlässig und schnell
  • Kann/will mehr messen/untersuchen als nur die Leitung bis zum nächsten DSLAM (ja, es soll vorkommen, dass das Problem nicht auf den ersten 200 m von meinem Haus entfernt liegt, sondern erst nach dem DSLAM irgendwo z.B. das Routing nicht klappt)
  • Stellt mir einfach nur ne Leitung zur Verfügung! Ich brauche keinen tollen Speedport – ich will selbst aussuchen, was ich an meine Dosen klemme!
  • Bietet mir auf Wunsch und ohne Abzocke statische IPs / statische IPv6-Netze
  • Bietet mir eine echte Flatrate ohne Volumenlimit zu einem fairen Preis an
  • Gibt mir echte public IPs / Netze (kein NAT)
  • Bleibt im Hintergrund und tut einfach nur seinen Job. Nur seinen Job. Ich brauche kein E-Mail, ich brauche keine Boulevard-Copy/Paste-Presse, ich brauche auch kein Fernsehen oder sonst was.

Gibt es so einen ISP? Der einfach nur tut, was ein ISP tun soll? … der mir einfach nur mal Glasfaser hier ins Haus legt, ohne das tote Pferd „Kupfer“ zu reiten? Der einfach nur zusieht, dass die Leitung bis ins Haus okay ist und den Rest mir überlässt?

Ich brauche doch einfach nur eine Internetverbindung!