Dies ist die archivierte Version des Blogs vom 05.01.2017. Aktuelle Beiträge findest du unter thomas-leister.de
 

Vor zwei Wochen habe ich die Möbel im meinem Zimmer umgestellt. Leider hatte das zur Folge, dass der Klang meiner Hifi-Anlage nicht mehr so ausgewogen war, wie es vorher der Fall war: Der Klang des Subwoofers war wenig differenziert, an einigen Stellen nur noch ein einziges Dröhnen und die tieferen Frequenzen waren zum teil gar nicht mehr wahrnehmbar. In so einem Fall ist die Ursache schnell klar: Sogenannte Raummoden sind das Problem. Raummoden sind Raum-spezifische, stehende Wellen, die vor allem bei tieferen Frequenzen dafür sorgen, dass einige Frequenzbereiche kaum wahrnehmbar sind, während andere überbetont werden. Üblicherweise löst man solche Probleme durch große Bass-Traps, die in den Ecken des Raums aufgestellt werden, und Raummoden verhindern. In meinem Fall war das Zimmer allerdings nicht ausreichend groß für Bass-Traps mit ausreichendem Volumen. Zudem sind die meisten Modelle nicht besonders schön anzusehen. Nach einigen Stunden Recherche in verschiedenen Hifi-Foren bin ich auf eine elektronische Lösung für mein Problem gestoßen: Das Anti-Mode 8033 von DSPeaker.

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich bei dem Gerät um ein DSP, also einen „Digital Signal Processor“. Dieser wird einfach zwischen Verstärker / AV-Receiver und Subwoofer geschaltet, und beeinflusst das LFE-Signal so, dass Raummoden abgemildert werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Lösung ist platzsparend und – wie sich noch herausstellen sollte – sehr effektiv.

Grundsätzlich bin ich bin Thema HiFi sehr vorsichtig. Die Szene ist zum Teil sehr religiös und einzelne Mitglieder haben angeblich einen Sinn für Veränderungen, die unter der wissenschaftlichen Nachweisgrenze liegen ;-)  Wenn man nicht aufpasst, kann man Unmengen Geld in Voodoo investieren, von dem man letztendlich objektiv nichts hat. Ihr kennt das sicherlich. Also war ich zuerst auch skeptisch, was das Anti-Mode angeht. Kann ein so kleines Gerät meine Raummoden einfach verschwinden lassen und meine Bässe wieder satt und trocken klingen lassen? Die schwedischen Anti-Modes werden in Deutschland von der Firma AK Sound Services über das Internet vertrieben. Da ist bei online-Bestellungen sowieso immer ein 14-tätiges Widerrufsrecht habe, habe ich mir das günstigste Anti-Mode Modell bestellt. Hätte es keinerlei Effekt gehabt, hätte ich es einfach wieder zurück geschickt.

Diese Woche ist das Anti-Mode bei mir Zuhause eingetroffen. Das Gerät ist schnell eingerichtet:

  • Anti-Mode zwischen LFE-Ausgang und Subwoofer-Eingang schalten
  • Beiliegendes Messmikrofon anschließen und am Hörplatz positionieren
  • Subwoofer-Lautstärke auf < 1/3 reduzieren
  • „Calibrate“-Tastenkombination auf Anti-Mode drücken, und Akustikmessung abwarten
  • AV-Receiver neu einmessen

… und das war’s auch schon. Das Anti-Mode übernimmt die Kalibrierung vollautomatisch.

Nachdem das Anti-Mode kalibriert und der AV-Receiver neu eingemessen war, habe ich die ersten Tests mit verschiedensten Titeln unterschiedlicher Musik-Genres gemacht. Das Ergebnis war überraschend gut: Die Raummoden waren nicht mehr zu hören, die Bässe satt und trocken. Ich kann sogar sagen: Der Klang ist besser, als vor meiner Möbelumstellung. Ich habe nicht gedacht, dass das Gerät einen so positiven Effekt auf meine Raumakustik haben würde – aber nun konnte ich mich ja selbst davon überzeugen. Mit einem Taster auf dem Anti-Mode kann die Signalverarbeitung ein- und ausgeschaltet werden. So kann man sich mittels einfachem A/B-Test selbst davon überzeugen, welchen Effekt das Gerät bewirkt.

Ich habe entschieden, den DSP trotz des saftigen Preises zu behalten. Eine einfachere, schönere Lösung für mein Raummoden-Problem gibt es aktuell nicht. Respekt an die Entwickler der Box! Ich kann das Gerät nur jedem empfehlen, der mit ähnlichen Akustikproblemen zu kämpfen hat.


Post published on 9. April 2016 | Last updated on 9. April 2016
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Informationen zum Autor

Thomas Leister

Geb. 1995, Kurzhaar-Metaller, Geek und Blogger. Nutzt seit Anfang 2013 ausschließlich Linux auf Desktop und Servern. Student der Automobilinformatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Landshut.

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