Dies ist die archivierte Version des Blogs vom 05.01.2017. Aktuelle Beiträge findest du unter thomas-leister.de
 

Manuel Rodriguez hat in seinem Blog einen Beitrag zum Thema „Arch vs Ubuntu“ verfasst, auf den ich in diesem Beitrag eingehen werde.

„Warum ich von Arch Linux zu Ubuntu migriere“

Ich bin erst Mitte September auf meinem Desktoprechner von Ubuntu auf Arch umgestiegen. Nach einigen Wochen ausprobieren habe ich im November schließlich auch mein Ultrabook erfolgreich auf Arch Linux umgestellt.

Den Blogbeitrag von Manuel habe ich mit großem Interesse gelesen, schließlich kommt es nicht besonders oft vor, dass jemand von Arch auf Ubuntu zurück wechselt. Der umgekehrte Weg ist eigentlich „üblich“. Manuel begründet seinen Entschluss aber gut, und auch wenn ich ihm nicht in allen Punkten Recht geben will, kann ich ihn doch gut verstehen.

Grundsätzlich findet er Arch nicht schlecht, aber für seinen Ansprüchen scheint es nicht zu genügen. So kritisiert er zuerst die Größe der Community. Sie sei zu klein und in der Ubuntu Community würde man viel schneller und bessere Hilfe bekommen.

„Doch eigentlich erwarte ich von einer Distribution etwas mehr, als einfach nur eine “schlanke Distribution”. Und zwar erwarte ich Support auf Deutsch, eine sehr große Community und eine hohe Marktdurchdringung. Und das bietet Arch Linux leider nicht. Sucht man mal nach Informationen in Buchform (also außerhalb von irgendwelchen Man-Pages und wikis) sieht es sehr sehr mager aus. Ich habe gerade einmal 2 englische Fachbücher über Arch Linux gefunden.“

Dazu kann ich sagen, dass ich die Hilfe der Arch Community schon ein paar mal in Anspruch genommen habe und mir eigentlich immer schnell und gut geholfen wurde. Natürlich ist die Arch Community noch sehr viel kleiner als die Ubuntu Community und auch in den deutschsprachigen Foren tut sich viel weniger. Aber es kommt ja darauf an, ob und wie einem geholfen wird. Der Support in der Ubuntu Community ist exzellent, aber auch in der Arch Community fühle zumindest ich mich nicht verloren.

„Desweiteren scheint die Ubuntu-Community vielleicht nicht unbedingt einen höheren IQ zu haben als die Archer, aber zumindest gibt es unter dem Stichwort “ubuntu+mein Problem” dutzende Einträge im WWW.“

Auch das ist wahr, aber meiner Meinung nach nicht mehr so schlimm, wenn man seine Suchanfragen speziell auf das Programm, welches Probleme macht, anpasst. In so einem Fall würde man dann nicht mehr nach „Ubuntu kein Sound“ suchen, sondern vielleicht allgemein „Alsa kein Sound“. Wenn man dann noch mit englischen Begriffen sucht, bekommt man meist ausreichend Suchergebnisse, um sein Problem selbst zu lösen.

Das Ubuntu Wiki hat mir auf diese Weise auch schon häufiger bei Arch Problemen geholfen, schließlich gelten diese Einträge ja meistens nicht nur für Ubuntu, sondern auch für andere Distributionen, also auch Arch Linux. Man ist nicht auf ein Wiki beschränkt, sondern kann auch Supportmöglichkeiten anderer Distributionen wahrnehmen.

Für mich ist die kleine Community kein großes Problem. Ich zähle mich mittlerweile zu den fortgeschrittenen Linux Usern – da ist die Not dann natürlich auch nicht mehr ganz so groß wie bei blutigen Anfängern und man kann sich oftmals selbst helfen.

„[…] Bei Arch Linux gibt es eigentlich nur das eine Forum […]“

Nein, es gibt mindestens bbs.archlinux.de und bbs.archlinux.org . Darüber hinaus noch eine deutschsprachige Arch Community auf G+.

„Und betrachtet man Ubuntu einmal unvoreingenommen, so ist es beileibe nicht so schlimm wie das Arch-Lager vorgibt: man bekommt auch bei Ubuntu zeitnah (d.h. tagesaktuell) ein Sicherheitsupdate für das Flashplugin und auch der Firefox-Browser ist stets in der aktuellen Version verfügbar. Zwar gibt es einige Pakete im Ubuntu-Lager die dringend einmal aktualisiert werden müssten, andere wiederum gibt es überhaupt nicht (Povray z.B. ist entgegen des Wiki-Eintrages nicht über apt-get install povray) zu installieren, sondern nur über Umwege — aber sei es drum.“

Ich weiß nicht, was der Rest der Arch User sagt, aber ich finde Ubuntu nicht schlimm. Ich halte Ubuntu nach wie vor für eine gute Distribution, vor allem wenn es um Anfänger geht bzw die Heranführung an Linux oder um den Einsatz auf Servern. Ubuntu muss auch kein „Anfänger-Linux“ sein. Es ist einfach zu installieren und instand zu halten – das schätzt auch so mancher Poweruser.

Arch hat dann aber doch noch den Vorteil, dass man wirklich immer am Ball bleibt, was Updates angeht. Natürlich kann man sich die neueste GNOME Desktopumgebung auch manuell auf sein Ubuntu installieren, aber mit Arch und den sehr aktuellen Repositories ist man immer automatisch auf dem aktuellsten Stand, ohne dass man mit irgendwelchen Fremdpaketquellen (PPAs) herumbasteln muss.

„Insofern muss jeder Anwender Kompromisse schließen und eben selbst entscheiden ob er eine große oder eine kleine Community braucht. Und ich brauche eine große… Vielleicht liegt das an meinen mangelnden Programmierkenntnissen, an allgemeiner kognitiver Beeinträchtigung oder vielleicht auch an den Mondphasen, in jedem Fall kann ich mich nicht als fortgeschrittener Anwender bezeichnen sondern gehöre eher zur Ubuntu-Zielgruppe. Das ist zwar traurig, aber leider nicht zu ändern.“

Das ist auch kein Problem. Ich sage immer: Arch für Bastler, Ubuntu für den Rest. ;)

Wer gerne und ständig etwas neues ausprobiere will, Spaß daran hat, sein System zu modifizieren und hier und da an den Schrauben zu drehen oder einfach nur mit der Funktionsweise von Linux an sich zu tun haben will, der ist mit Arch Linux super bedient.

Alle anderen, die einfach nur eine Alternative zu Windows haben wollen und sich nicht ständig um das System kümmern können, sind dagegen mit Ubuntu gut beraten.

„Aber nicht nur Anfänger entscheiden sich für Ubuntu und gegen Arch Linux. Auch Sicherheitsprofis die Penetrationstests durchführen setzen auf Ubuntu. Beispielsweise basiert die Hacker-Distribution Backtrack-Linux darauf, und OpenWrt (eine Routerdistribution) verwendet ebenfalls das Paketformat von Debian-Linux. Und beiden Projekten unterstelle ich jetzt einfach mal, dass sie wissen was sie tun.“

Ja, sie wissen, was sie tun. Bei solchen Dingen (also Abwandlungen von Debian oder Debian-basierten Betriebssystemen) wäre es unvernünftig, auf eine Rolling Release Distri wie Arch Linux zu setzen. Warum? Ganz einfach: Ständig müsste Software angepasst werden. Die Entwickler würden nicht mehr hinterherkommen. Deshalb setzt man auf Distributionen, die für ihre Stabilität und eher langsame Entwicklung bekannt sind – so z.B. Debian.

„Wenn man durch die Computerabteilung auf der Suche nach Zubehör ist (z.B. Webcams, Drucker, Festplatten usw) ist man als Linux-Anwender ohnehin schon am Arsch. Überall steht etwas von “Systemvoraussetzung: Windows 7″, und die weibliche Verkäuferin hat noch nie etwas von Linux gehört. Da muss man nicht noch zusätzlich zum Außenseiter werden, und beispielsweise einen Drucker kaufen, der gut mit Arch Linux zusammenarbeitet.“

Linux ist Linux. Entweder wird die Hardware vom Kernel unterstützt oder eben nicht. Was unter Ubuntu läuft, bekomme ich auch unter Arch zum laufen, wenn ich weiß, was zu tun ist. Arch ist eine „Do it yourself – Distribution“, man darf also nicht erwarten, dass nach der Installation einer Desktopumgebung sofort alles funktioniert ;) Ubuntu ist nach der Installation schon vorkonfiguriert – bei Arch muss man das selbst machen und ggf bestimmte Pakete nachinstallieren, damit z.B. NTFS auf externen Datenträgern genutzt werden kann.

„Selbst die Arch Linux Anwender sind da keine Ausnahme. Auch sie wollen im Grunde ein Windows 7 haben, sonst würden sie nicht alle Gnome oder KDE installieren und auch nicht firefox oder LibreOffice.“

Meine GNOME Desktopumgebung.

Da muss ich Manuel vehement widersprechen. Arch User wollen alles andere als ein Windows 7. Windows 7 ist ein vorkonfigurierter, statischer Block Software, der im Vergleich zu Arch völlig unflexibel ist. Der normale Anwender akzeptiert, wie z.B. der Desktop von Microsoft vorgegeben wurde. Oder er mag ihn nicht und muss damit klarkommen.

Arch User wollen ihren eigenen Desktop bauen. Wollen selbst bestimmen, welcher Window Manager zum Einsatz kommt, welche Desktopumgebung, welche Programme, welche Themes und welches Iconpack. Auch die Software im Hintergrund soll möglichst nicht vorgegeben werden. Der klassische Arch User will sein komplettes (!) System selbst aufbauen und ganz nach seinen Vorstellungen individuell zusammenstellen. Man wird zu fast nichts gezwungen, kann verwenden, was auch immer man will.

Genau das ist der entscheidende Unterschied. Ein „normaler“ User hat dieses Bedürfnis nicht. Vielleicht passt er das Wallpaper an oder färbt die Fenster ein. Das war es dann meistens aber schon. Wie das System im Hintergrund arbeitet, ist ihm völlig egal. Hauptsache, seine Lieblingsanwendungen laufen. Ein durchschnittlicher Arch User will aber alles (!) anpassen können. Auch wenn es nicht jeder tut – die meisten wollen zumindest die Option haben.

„Selbst Linux-Profis verwenden ihren Laptop in der Regel wie einen Windows Laptop, d.h. sie gehen mit einem grafischen Webbrowser ins Internet, klicken auf irgendwelche Schaltflächen und rufen die Hilfe auf, wenn sie irgendwo nicht weiterwissen. Der Unterschied ist nur, dass Linux bei bedarf auch noch den Turbo bereithält, d.h. die Commandline. D.h. Linux ist im Grunde ein Windows auf Steroide. Und das ist vielleicht auch der Grund für den hohen Marktanteil von Ubuntu. Dort wurde — im Gegensatz zu Debian oder Slackware — gar nicht erst der Versuch unternommen, den User umzuerziehen, sondern er bekommt das was er eigentlich will: Spiele, eine GUI, schön bunt und ohne diesen ganzen UNIX-Dreck.“

Was die Desktopumgebungen angeht, … schon mal versucht, eine moderne Website über den Konsolenbrowser „Lynx“ zu bedienen? ;) Nur, weil man gerne baut, will man doch nicht auf eine GUI verzichten? So gut wie jeder will eine GUI (zumindest privat, wenn man mal nicht am Server administrieren ist ;) )… was wäre ein moderner PC auch ohne grafische Benutzeroberfläche? Ja, ich habe eine GUI, aber deswegen will ich noch lange kein Windows. Das sind zwei paar Stiefel. „Windows auf Steoride“ tut weh… das klingt so, als wäre ein Linux nichts anderes als ein Windows mit aufgebohrter Command Line. Das sehe ich komplett anders.

„Schaut man sich einmal das offizielle Arch Linux Forum genauer an, so werden dort meist ernste Fragen behandelt. Wie z.B. die Installation von PHP, das Einrichten von Cron-Jobs, NFS, KDE oder qemu. Alles typische Aufgaben wie sie bei einem professionellen Unix-System anfallen. Ganz anders die Ubuntu-Hilfeforen. Hier wird gefragt, wie man bei Quake ins nächste Level kommt, ob Pingus ein guter Lemmings-Clone ist und wie man Red Alert unter Ubuntu zum Laufen bringt.“

An dieser Stelle verweise ich nochmal auf die verschiedenen Zielgruppen. Man kann unter Arch Linux genauso gut spielen wie unter Ubuntu. Der Unterschied liegt nur darin, dass vor allem Anfänger im Bereich Linux Ubuntu verwenden. Sie haben nicht die Absicht, komplett hinter die Kulissen ihres Systems zu schauen und daran herumzuschrauben. Viel mehr wollen sie das tun, was die große Masse so macht: Spielen, chatten, Spaß haben.

Der Arch User ist mehr technisch interessiert, was aber nicht unbedingt heißt, dass er weniger zockt ;)

Mit diesem Beitrag will ich nur zeigen: Es kommt ganz auf die Zielgruppe an. Während der Arch User im Durchschnitt technisch versiert und mit Linux vertraut ist kann vor allem Ubuntu viele Linux Einsteiger überzeugen und bietet ihnen, was sie wollen: Ein fertiges System, an dem nicht mehr viel gefeilt werden muss. Aber auch bei Profis ist Ubuntu gerne gesehen, man kann also bei Ubuntu nicht von einer reinen „Anfängerdistribution“ sprechen.

Der Arch User dagegen will die „volle Kontrolle“ und jeden Bestandteil seines Systems auswechseln oder anpassen können.


Post published on 29. November 2013 | Last updated on 3. Juli 2016
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Thomas Leister

Geb. 1995, Kurzhaar-Metaller, Geek und Blogger. Nutzt seit Anfang 2013 ausschließlich Linux auf Desktop und Servern. Student der Automobilinformatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Landshut.

44 thoughts on “Arch Linux vs Ubuntu – Es kommt ganz auf den Benutzer an

  • Super Artikel! Als Archlinux- und Ubuntu-Nutzer hätte ich den Blogartikel von Manuel Rodriguez auch gern kommentiert. Nach Deinem Beitrag bleibt mir aber nichts mehr zu sagen ;-).

  • tl;dr

    ich ahne grob was im artikel steht. ich selbst hab die gleiche migration hinter mir, weil arch auf dauer im produktiven stable desktop schlicht zu aufwendig ist. da kommste zu nix anderem mehr als dein -Syu zu fixen ^^
    die distro is funky, lehrreich und und und. aber irgendwann wirste da zu faul für…

    • Hallo,

      moechte ich bezweifel wir setzen archbang ein nach paar handgriffen hat man ein Archlinux. Zu deinen Kommentar, schonmal was von apper gehoert? Das ist ein Softwarecenter unter Archlinux, das hat auch den Vorteil das man ueber updates informiert wird und wer nicht das mit mausklick starten will, setzt in den Einstellung auf automatik, damit wird alles automatisch installiert und man kann in allerruhe weiter arbeiten.

      Und zu ubuntu mag sein das es fuer jemanden der nur will das es funktioniert gut ist, wenn das entsprechende Geraet mitmacht, wir allzuoft schon erfahren muessen das man ubuntu nicht auf alles installieren kann oder das jede Hardware funktioniert, was wiederum mit arch kein Problem ist. Meine persoenliche Meinung ist das ubuntu ein gemisch aus allen moeglichen ist und selbst ppa“s werden nicht richtig geprueft und dann bekommt man Probleme. Pacman prueft alles vorher und das finde ich gut gibts Probleme mit Abhaengigkeiten wird es nicht installiert, so hat man immer ein sauberes System.

      LG IKoehler

  • Du hast es auf den Punkt gebracht: Es kommt auf die Zielgruppe an – Diese ganzen Artikel, die sich mit dem Thema „Distribution A vs. Distribution B“ beschäftigen sind meistens überflüssig. Für den Linux-Neueinsteiger ist es sicherlich hilfreich, wenn er erfährt, welche Distribution populär (Hilfe bei Problemen) und für Anfänger geeignet ist. Die restlichen Interna – also bspw. ob SysV-Init, Upstart oder Systemd verwendet werden, wird der Benutzer, wenn er Interesse an Linux zeigt, später selbst herausfinden. Prinzipiell kann man mit den meisten aktuellen Distributionen das Gleiche anstellen. Unterschiedlich ist der zu beschreitende Weg (Aufwand). Aber der Wechsel der Lieblingsdistribution von Zeit zu Zeit ist ja durchaus erwünscht…

  • Sehr gut geschrieben.
    Der User klingt in dem Fall mehr nach dem typischen „Ich will Independent sein“ und da Ubuntu mittlerweile „jeder“ hat ist das nicht mehr so cool. Also ab zu einer Distribution die eben noch nicht jeder hat (Linux ist Linux). Nur der Mehraufwand war scheinbar nicht ganz klar im Vorfeld und das ist ja auch nicht weiter Wild, denn es gibt ja zu nahezu jeder Distribution sehr gute Foren und zu Ubuntu eben derzeit die scheinbar größte Community.
    Mir ist nur nicht klar wieso man wechseln möchte, wenn man im Vorfeld schon sehr viel Wert auf eine riesen Community legt.

    Nichts desto trotz super Artikel ;-)

    P.S.: Ich nutze seid geraumer Zeit Crunchbang und bin sehr zufrieden, überlege allerdings auch ob ich mir Arch Linux mal anschauen sollte, doch mir ist bewusst das es dort mehr zu tun gibt als unter Crunchbang ;-)

  • Ein sehr schöner Artikel und ja, es kommt ganz auf die Zielgruppe an! Ich mache gerade den Weg zurück zu digitaler Würde (also weg von Mac OS X) und habe mich für Arch Linux entschieden.
    Warum Arch? Nun, „Arch Linux ist daher eine perfekte Distribution für erfahrene Anwender — und solche, die es werden wollen… “. Ich bin beileibe kein erfahrener Anwender, aber es hat mich gereizt, „mein System“ von Grund auf neu aufzusetzen. Bei der Installation habe ich unfaßbar viel gelernt (geht ja schon mal mit UEFI los… ;-) ) und bin sehr froh, daß ich diesen Weg gegangen bin.

    Außerdem bin ich Gnome-Shell-Fan und wollte da immer aktuell sein. :-)

  • Sehr gute Kommentare. Ich denke der Manuel hat da etwas übertrieben. Du hast das ganze nochmal geklärt.

  • warum nicht gleich die auf arch basierende live iso von manjaro ausprobieren und installieren? Es ist doch viel einfacher und das update wird in Form von update-packs installiert die schon getestet worden?!

    http://manjaro.org/2013/11/24/manjaro-0-8-8-lands-on-our-servers/

    • Weil manjaro ein hilflos zerkonfiguriertes System ist, dass von Arch’s Ruf lebt.

      So einfach ist es letzlich nicht, beschreibt aber ungefähr meine persönliche Meinung über Manjaro. Es ist eher eine Ego-Distribution; man ist cool, weil man jetzt unter Arch unterwegs ist, allerdings ist diese Aussage einfach verkehrt, da Manjaro so viele distributionsspezifische Änderungen drin hat, dass der Arch Gedanke daran zerbrochen ist.

      pacman (makepkg) ist das einzige was von Arch übrig geblieben ist. Wenn man Arch will, dann installiert man sich auch Arch und eben kein Derivat, das ergibt dabei schlicht kein Sinn. Ist ein ähnliches Verhältnis wie bei Slackware und Debian. Eine ellenlange Derivatliste die, die eigentlich Distribution bis zur unkenntlichkeit verstümmeln…

      • Manjaro ist nicht ein zerkonfiguriertes System, sondern ein ein vorkonfiguriertes System. Ein Anwendungsbeispiel. Und gerade die bemängelten „Bruchstellen“ zu Arch sind der weshalb ich von pur arch zu Manjaro gewechselt habe. Aber ich weiss schon, wer die „wahre Lehre“ hat, sieht überall nur Ketzer.

        • Aber der Grund weshalb sich jemad Arch installiert ist doch genau jener, dass man eben kein `vorkonfiguriertes System möchte`. Da gibt es wesentlich bessere Alternativen als ein Arch zu konfigurieren, denn das ist keine Kunst.

          Anders sieht das bei Ubuntu aus. Ubuntu nahm sich Debian und hat etwas vollkommen anderes daraus gemacht. Deren Wege mögen umstritten sein und das auch nicht Grundlos, aber es ist ein entprechend vorkonfiguriertes System.

          Niemand braucht ein vorkonfiguriertes Arch, weil es dafür einfach nicht vorgesehen ist. Der komplette Aufbau ist darauf ausgelegt, dass der Benutzer viel selbst machen muss, soll und auch möchte. Ein Derivat ergibt nur dann Sinn, wenn man etwas generelles ändern möchte; mal angenommen man wollte ein Arch mit neuem Source basierten Paketmanagment (jenseits von srcpac). Oder eben Arch/Hurd. Sowas lohnt sich dann auch; aber einfach ein bisschen Sofware darauf zu schmuggeln, es schöner aussehen lassen und dazu Konfigurationsdateien ausliefern ist in meinen Augen nichts das ein Derivat rechtfertigt.

          Viele Derivate haben durchaus ihre Daseinsberechtigung (im Grunde ist Arch ja auch nur ein lfs mit pacman), aber ArchBang, Manjaro, Ultimate Edition und all diese gehören meiner Meinung nach einfach nicht dazu.

          Außerdem ist der Austausch von Meinungen kein Grund anmaßend zu werden sehr geehrter Herr Stefan.

          • Wer im Glashaus sitzt und so. Oder ist dein Posting etwa nicht anmassend. Ich finde es sehr anmassend zu entscheiden was jemand braucht und aus welchen Grund jemand etwas macht. Deine Regeln für alle?
            Wenn es kein Bedürfnis für ArchBang, Manjaro, Ultimate Edition usw gäbe, dann würde es diese auch nicht geben. Simple Logik.
            Wer entscheidet was es geben darf? Du? Die Community? Wes ist denn das genau?
            Das, was Du als Meinung deklarierst, ist in meiner Definition schon ein Dogma. Und auf ein Dogma reagiere ich gern etwas allergisch. Gerne könne wir uns über Meinungen unterhalten – sobald ich eine in deinem Posting finde.

            • Steffen da gebe ich dir recht, abgesehen davon gibt es eine netinstallation wo man selbst wie bei arch alles einrichten. In der hinsicht ist die Ausage von dir emerge leben nicht korrekt, zu dem kann unter manjaro auf aur zugreifen womit der unterschied nur dabei liegt das es bei manjaro livecd der community gibt mit einer grafische oberflaeche wie bei ubuntu.

              Ich habe zeitlang ubuntu gehabt es instabil zu hauf fehlermeldungen fehlende linuxbefehle die einheitlich unter linux gibt es entfernt sich immer mehr unter manjaro alles fluessig und stabil. Hier merkt man schonden unterschied. Ach noch ein vorteil man bekommt unkastrierte Desktopoberflaechen egal ob kde gnome oder wie sie alle heissen unter manjaro wo anders wird alles irgendwie aufgebohrt und verbohrt.

        • Hallo,

          nicht ganz es benutzt eigene Quellen und nicht die von Arch, wenn man die Mirrorlist umschreiben wuerde. Geht mit grosser Wahrscheinlichkeit Manjaro nicht mehr und ich glaube mich zuerrinnern, das Sie da auch eigene Wege gehen wollen.

          LG IKoehler

  • Respekt Thomas, dass Du so ruhig und sachlich geblieben bist. Die Aussagen von Manuel sind doch etwas dürftig. Zumal nicht ganz klar wird was er eigentlich aussagen will, ist das nun ein Beitrag gegen Arch oder gegen Linux allgemein.

  • Mit dem vorletzten Abschnitt gehe ich nicht ganz konform. Klingt so, als wäre *buntu eine reine Einsteiger-Distro.
    Ich bin zwar ziemlich sicher, dass ich als „erfahrener“ Linux-Nutzer auch Arch ohne weitere Probleme zum Laufen bekommen würde, aber: will ich gar nicht. Ich nehme Ubuntu, weil alles zu meiner Zufriedenheit ootb läuft.
    Es kommt _immer_ auf den Anspruch an – nicht auf den Level an Erfahrung :-)

  • Ähnlich sinnvolle Diskussion wie „Ist ein Sportwagen oder ein LKW besser“?
    Die beiden haben schlicht andere Zielgruppen und was Herrn Rodriguez ein Manko ist, ist für andere ein Vorteil.

  • Ich finde die stereotypische Herleitung von Benutzern verschiedener Betriebssysteme generell problematisch. Es gibt ihn einfach nicht, den „typischen Benutzer“, sondern nur den persönlichen Eindruck. Ich verwendete auch einst Ubuntu und bin vor 3 Jahren auf Arch umgestiegen. Und um ehrlich zu sein, hat es mich auch ganz schön Nerven gekostet. So musste ich den Umstieg auf package signing, systemd, Wechsel auf /usr/bin usw. mitmachen und das war wirklich nicht ohne. Auch so manche „kernel panic“ wollte bewältigt werden, doch trotz dieser Hürden bin ich aber dabei geblieben, denn Arch ist vor allem eins: ein smartes System. So smart, das es auf meiner alten hardware problemlos und schnell läuft. Ubuntu ist schon lange nicht mehr smart (Vorsicht: eigene Meinung), Ubuntu ist für meinen Geschmack mittlerweile eine fette, totgepachte Grütze, mit Hang zur Monetarisierung und Mindesthardwareanforderung. Die amazon-Nummer kann ich nicht verzeihen, das hat ehrlich gesagt das Fass zum überlaufen gebracht. Ja ja ich weiß, man kann es ausschalten, aber es geht ums Prinzip. Ich gebe dem Shuttleworth noch 3 Jahre, dann zieht er sich finanziell raus und Ubuntu wird dann eine foundation oder so etwas. Unabhängig mit meiner Unzufriedenheit muss ich aber der Ubuntu-community ein erstklassiges Lob aussprechen. Die community war immer vorbildlich. Ich lese auch heute immer noch gerne uu.de-wiki Einträge und schreibe dort auch mit. Zum Glück hat man die Wahl und jeder installiert das, womit er/sie am besten klarkommt.

  • Es gibt keine arrogantere Community als die von Ubuntu. Ich bin froh, dass andere nicht so sind.

  • Hallo,
    was Support anbelangt da habe ich schon schlechte Erfahrung gemacht und wer die volle Kontrolle will der nimmt Gentoo!

    • Wer volle Kontrolle will, der nimmt Lfs, alles andere ist lediglich eine Geschmacksfrage die Dinge handzuhaben. Auch unter Arch hat man die volle Kontrolle, sie wird einem nur nicht aufgedrängt :P

      Gentoo eignet sich als Desktop wirklich hervorragend, aber für Notebook (speziell für ältere) halte ich Arch für eine bessere Wahl

  • Super dargestellt, sehr gut, vielen Dank!

    Ich möchte das mal als jemand kommentieren, der Ubuntu als sein Hauptsystem benutzt, von Computer einiges an Ahnung hat, aber kein Profi ist. Ich bin Sprachwissenschaftler, der dafür einiges an Spezialsoftware braucht, die es manchmal nur für Windows gibt (zum Glück auch ziemlich häufig für Linux und Mac).
    Ich brauche:
    – eine Community, die gut und schnell hilft, wobei bei Ubuntu so viel gefragt wurde, dass ich eigentlich immer die Hilfe finde, die ich brauche, ohne selber fragen zu müssen.
    – Stabilität, ich will nicht ständig das System ändern müssen, weil irgendwas plötzlich anders läuft. Bei Ubuntu werden feste Zeiträume garantiert, die einfach auch gefühlsmäßig helfen. Klar, auch bei Windows läuft nach einem Update manches nicht mehr …

    Ein Rolling-Release ist für meine Zwecke nicht sonderlich attraktiv, auch wenn ich verstehe, was Leute daran gut finden. Eine Firma hinter der Distribution wird auch schnell als schlecht gesehen, aber ich finde eine reine Community-Distribution wesentlich weniger hilfreich, da Leute heute auch mal schnell die Lust verlieren – woher soll ich wissen, dass das nicht morgen passiert?

    Ich finde Arch Linux super spannend und eine der besten Distributionen. Hatte schon mehrere Test-Varianten installiert, allerdings ist das besonders in einer VM schwierig und kostet dann zu viel Zeit. Bin halt kein Bastler – von daher ist die Schlussfolgerung „auf die Zielgruppe kommt es an“ völlig zutreffend.

  • Schöner Artikel, keine Vorurteile und alles nüchtern und sachlich betrachtet, findet man bei diesem Thema wirklich selten.

    Hab mich auch schon mehrfach mit Arch beschäftigt, aber am Ende war ich dann doch zu faul und bin wieder bei Ubuntu gelandet. Und es ist ja auch nicht so, dass man bei Ubuntu nix anpassen kann, wen man will kann man da auch tief ins System eingreifen, allerdings immer mit der Gefahr, dass man am Ende an der selben Stelle wie bei Arch steht, man muss viel selber machen, weil das Upgrade auf die nächste Version aufgrund der Änderungen nicht mehr fehlerfrei durchläuft etc.

    Bodhi zeigt ja z.B. wie man Ubuntu bis zur Unkenntlichkeit anpassen kann, dass es mit 128 MB RAM auf nem Pentium 1 mit 300 MHz läuft. Das ist selbst unter Arch ne Herausforderung.

  • Wer wissen will, was so ein „typischer Benutzer“ denkt, sollte mal rausgehen und sich mit den typischem Benutzer auseinander setzen. Es gibt keinen „typischen Benutzer“.

    Das Linux seit vielen Jahren auf dem Desktop unten krebst, liegt an zwei Dingen.
    1. Man hat den Desktop einfach verschlafen und ist bis heute nicht gewillt, da etwas zu machen.
    2. Bis heute haben die „Linuxer“ den „typischen Benutzer“ nicht verstanden.

    Und auch in weiteren 10 Jahren, wird der Linux-Desktop nicht kommen, weil auch bis dahin die „Linuxer“ die „typischen Benutzer“ nicht verstehen werden.

    • oh das siehst du verkehrt, windows hat seit Windows 95 keinen neuen Desktop nur etwas grafisch aufgebessert, sei jeher immer den gleichen Explorer und dann nur mit Ribbon versehen und als neu verkaufen. lol

      Ich finde KDE ist seit dem es gibt unter Linux auch gleich geblieben aber hier wird viel gemacht und wieder verbessert, ein schoener Desktop dem an bis ins kleinste Detail anpassen kann, ich kennen keinen Desktop sonst aus meinen Umfeld der besser als KDE angepasst werden kann.

      LG IKoehler

  • @Stefan: Leider kein Antwort Button unter Deinem Post.

    Es gibt diese Derivate nicht auf Nachfrage, das ist der springende Punkt. Es gibt sie, weil sie jemand zusammengestellt hat. Deine radikale Einstellung anderen Meinungen gegenüber sei nicht weiter behandelt; ich finde es anmaßender fremden Personen ein bestimmtes Motiv, oder sardonisch `Erleutung` zu unterstellen, anstatt die Argumentation anzugreigen, das ist ziemlich billige Rethorik die auf einem Blog nichts zusuchen hat. Das ist was für Politiker.

    Und nein, ich entscheide nicht was jemand braucht, stelle lediglich fest, dass es unnötig ist eine Distribution zu forken, sich jeder selbst zusammen basteln kann und dafür nicht einmal viel Zeit opfern muss.

    Und an Deinem Hang persönlich zu werden solltest Du arbeiten, vielleicht kommt es harscher rüber als es soll, allerdings ist es keine sonderliche Freude so zu diskutieren.

    Außerdem find ich es ein wenig traurig, dass wenn es schon kein Distrobashing ist, eine Diskusion über das grundsätzliche Verständnis einer Distro zu führen. Aber seis drum.

    Und auch auf die Ggefahr hin jetzt auch persönlich zu werden, solltest Du villeicht weniget Zeit dafür aufwenden meine Argumentation ad absurdum zu führen, als dafür die lieber selbst eine zu überlegen. Denn bis jetzt lese ich nur: „bla, bla [ist doch logisch, wie kann man das nicht verstehen(ohne Argument)] bla, bla [guck disch doch ma an, ey] bla bla [anmaßende unbewiesene Unterstellung]“

  • Ich erachte Arch-Linux als überhypte Linux-Distribution, die von jungen Menschen als ‚cool‘ angesehen wird auf Grund von Titel und Logo. Jene Insignien kommen den Methoden der Medien gleich und versuchen ‚Coolness‘ zu propagieren und um jüngeres sowie u.a. auch älteres Publikum zu ködern. Sie weisen einen kindlichen Geist auf. Meist vergessen sie dabei über die Tiefsinnigkeit (Sinnigkeit hinter der Sache: hier ‚ArchLinux‘) nach zu denken. Instinktiv wird den Gefühl nachgegeben und schnell greift man zur ArchLinux, da es ja sympathisch erscheint. Hierbei wurde vergessen Pro und Kontra gegenüber zu stellen ob die Wahl überhaupt richtig war.

    ArchLinux ist ein toller Sandkasten. Man könnte ArchLinux auch als ein Spielzeug für Geeks oder Nerds ansehen , die nichts besseres zu tun haben. Ich lehne es strikt ab unnötig Mehraufwand zu haben. Jedem ArchLinux-User steht es frei als Kindermädchen sich um jede noch so kleine Kleinigkeit persönlich zu kümmern. Das hat sicherlich nichts mehr mit effektiver Administratoren-Arbeit zu tun. Daher ist für mich ArchLinux eines echtes NoGo und wird als Zeitfresser eingestuft.

    (Das heißt nocht. dass ArchLinux schlecht sei. ArchLinux kann schon was, ebenso wie jede andere anerkannte Distrubtion auch.)

    • es waere mal interessant zu wissen, was man staendig bei Archlinux machen muss, ich arbeite damit jeden Tag im hindergrund werden 2-3 mal updates durchgefuehrt am Tag ohne das Sie ein behindern. Da kann man schon sagen es rollt! Was ist daran so schlimm? Bei Ubuntu muss ich aller 6 Monate ein Update durchfuehren und meinsten ende es in ein neu aufsetzen, dann funktionieren die haelfte der ppa’s nicht mehr und man muss warten bis der Entwickler etwas freigibt. Das ist fuer mich viel zeitaufwendiger als ein System was jeden Tag aktuell gehalten wird ohne welche neu Installationen. Anmerkung ich nutze es fuer die Buchhaltung und Entwicklung.

      LG Ikoehler

      • Ich jage einmal am Tag ein Update durch und bisher musste ich nur sehr selten danach eingreifen, zuletzt nach dem X.org Update. Ansonsten hat es mir in den letzten Jahren (seit 2005) nur 3x ein nahezu unbenutzbares System beschert. Dies konnte ich aber i.d.R. auch sehr schnell lösen.

        Werden bei Ubuntu bsp. keine PPA’s eingesetzt (was selten vorkommt), hat man bei einem Release-Wechsel selten Probleme. Das Problem bei einem kompletten Upgrade sind i.d.R. nur die PPA’s und nicht Ubuntu selbst.

  • Toller Beitrag und gute Kommentare! Nur was „emerge Leben“ so von sich gibt ist schlichtweg erbärmlich.

  • Gibt es echt noch jemanden, der den Manuel für voll nimmt?

    • Ich glaube da wird es einige geben, denn sein Beitrag spiegelt sein Verhalten im Arch Linux Forum (archlinux.de) sehr stark wieder und ich musste mir immer wieder das Lachen verkneifen. Ich glaube selbst die Moderatoren Dirk und Matthias mussten lachen und fanden es eher amüsant, weshalb nur selten eingegriffen wurden.

      Zu solchen Menchen – wie Manuel – kann ich nichts weiter sagen, als dass man diese ignorieren sollte, wenn auch dies nur sehr selten möglich ist. Wieso lässt sich Dummheit so bescheiden ignorieren? Egal :-)

      Ansonsten super Beitrag von Thomas :-) Selten solche schönen und nicht im Trolling übergehenden Beiträge gesehen.

  • Hi,

    ich habe mit Interesse deinen Beitrag gelesen. Ich habe vor einem Jahr auch von Ubuntu auf Arch umgestellt, eigentlich auf Manjaro, was ein Arch-Derivat ist und bereue diesen Schritt nicht. Die Hauptgründe für den Wechsel waren die Alleingänge von Ubuntu hinsichtlich Mir usw. sowie das Einbinden eines PPA für jedes Paket, dass es nicht in den Repos gibt. Bei Manjaro/Arch kann ich alles gebündelt in den AUR finden und muss nicht jedesmal ein extra Repo einbinden.

    Gleichzeitig hat mich bei Ubuntu gestört, dass Ubuntu nicht die originalen Pakete nimmt. So wird zum Beispiel Gnome3 extra auf Ubuntu angepasst, wobei zum Beispiel Teile von Gnome 3.10 und 3.12 vermischt werden. Ich halte das für suboptimal. Da nehme ich lieber ein konsistentes Gnome 3.12, was ich problemlos updaten oder durch eine Testversion ersetzen kann. Kurzum, ich fand Ubuntu zum Einsteigen klasse, was auch an der großen Community lag, aber mit Arch/Manjaro bin ich im Endeffekt wesentlich zufriedener und es läuft bei mir stabil und performanter als Ubuntu. Und die Manjaro-Community ist zwar nicht groß, aber sehr hilfreich. Und die Arch-Foren und Community kann man fast 1:1 auch für Manjaro nutzen.

  • Vielen Dank. Ich bin überzeugt und bleibe beim Arch Linux!

  • Vielfalt ist die größte Stärke und zugleich die größte Schwäche von Linux.
    Bei anderen Betriebssystemen erübrigt sich von vornherein jede Diskussion über die Vorteile einer bestimmten Distribution oder der Benutzeroberfläche. Und wer die Wahl hat, hat mit Linux leider auch die Qual der Auswahl.
    Das hilft Linux nicht bei der Verbreitung auf dem Desktop, dafür bleibt es aber innovativ und offen für viele Ideen.

    Arch-Linux und Ubuntu sind meiner Meinung von ihrem Ansatz her Grund verschiedene Distributionen und deshalb schwer miteinander zu vergleichen.

    Arch.Linux will zeitnah an den Entwicklern und unverfälscht sein. Es bietet die Möglichkeit sein eigenes System von Grund auf zusammenzustellen. So einfach und universell es ist, muss es erst einmal Schritt für Schritt selbst aufgesetzt werden.
    Das ist nicht Jedermanns Sache.

    Ubuntu hingegen, ist angetreten, Linux auch für den Einsteiger leicht zugänglich zu machen.
    Hier hat Ubuntu viel geleistet.
    Nachdem länger schon KDE nicht mehr aktiv unterstützt wird und in Sachen Desktop Ubuntu eigene Wege geht, drängt sich bei mir der Gedanke auf, dass Ubuntu längst einen Schritt weiter gegangen ist.
    Ubuntu will kommerziell erfolgreich sein, mit einheitlichen Design, nahtlos Desktop, Cloud, Phone, TV und das Internet der Dinge verbinden, ja sogar eigene Dienste und Produkte vermarkten.
    Der Weg in das Ubuntu-Versum.
    Auch wenn diese Strategie an Google, Apple, und MS erinnert, so ist dies nur konsequent und könnte, falls erfolgreich, auch den Verbreitungsgrad von Linux auf dem Desktop einigen Schub verleihen.
    Leider könnte es jedoch sein, dass sich Canonical auf diesem Weg in der angewandten Methodik den Marktführen angleicht.
    Und während Ubuntu aus der Community unbegrenzt schöpfen kann, fällt es dieser nicht erst seit „Mir“schwer von neuen Entwicklungen Canonicals zu profitieren.
    Es wäre zumindest nicht das erste mal, dass Schnittstellen und Formate nicht aus technischer Notwendigkeit, sondern einzig allein dazu geschaffen werden, Konvergenz zu verhindern, die der erfolgreichen Vermarktung eines Produkts entgegensteht.

    Was bedeutet nochmal Ubuntu?
    … den Glauben an ein „universelles Band des Teilens, das alles Menschliche verbindet“

  • Man muss für den Umstieg zu Arch nicht unbedingt den drang haben, ständig an seinen System zu basteln. Ich erwäge es derzeit, weil ich einfach die Schnauze voll habe, von alten Versionen die ihrer Aufgabe nicht mehr gerecht werden und dennoch kein Upgrade erhalten. Jüngstes Beispiel wieder: Remmina. Microsoft hat wohl mit irgendeinem Server-Update irgendetwas geändert, und plötzlich lässt sich mit Remmina keine Verbindung mehr herstellen. Beim Versuch eine neue Version zu installieren, musste ich eine RDP-Library updaten, wo aber die VLC!!! Pakete von der alten Versionen abhängen. Totaler Blödsinn, aber es hat mich stunden gekostet, diese Abhängigkeit aus den VLC-Paketen zu entfernen und auf soetwas habe ich keine Lust. Der VLC läuft natürlich weiterhin problemlos.

  • BTW: „UNIX-Dreck“?!? o_O An der Stelle würde ich aufhören den Schreiber ernstznehmen. Wer das UNIX-Konzept als Dreck bezeichnet, ist entweder völlig unwissend oder ein dämlicher Troll.

  • Hier ist schon vieles geschrieben worden, dem ich voll zustimme oder was ich so erlebt habe.

    Ich bin mit Ubuntu auf Linux umgestiegen. Das übrigens recht schnell komplett. Irgendwann hatte ich dann auch das Problem, irgendwelche PPAs zusätzlich aktivieren zu müssen und habe mir damit ein paar mal das System zerschossen.

    Dann habe ich Arch entdeckt: Installationsvideos auf youtube geschaut; mich davon anfixen lassen, immer aktuelle Software haben zu können usw. usw.

    Die Umstellung auf systemd, /usr/bin usw. habe ich ohne Probleme überstanden – und ich würde mich immer noch eher als ambitionierten Anfänger, denn als Könner betrachten.

    Ich nutze das Wiki auf archlinux.org UND das Wiki von uu.de und habe bis jetzt jedes Problem behoben bekommen. Manchmal habe ich es einfach bis zum nächsten oder überüberübernächsten Update ausgesessen. Geht auch.

    Ich schätze Arch mittlerweile als sehr stabiles Produktivsystem. Ich muss gar nichts basteln. Ohne Ubuntu wäre ich aber nicht dahin gekommen.

  • Nur die perfekte Distribution gibt’s leider noch immer nicht. In meinem Augen wäre das eine, welche Systemprogramme und den Kernel ähnlich wie Ubuntu verwaltet, GUI-Software aber im Rolling-Release-Verfahren aktualisiert und kontinuirlich neue Bibliotheksversionen hinzufügt, ohne alte zu entfernen. Ubuntu hat mit dem Aktualisierungsschema von Firefox schon ein paar Schritte in diese Richtung gemacht, es müsste aber noch sehr viel mehr kommen.

    Das Problem ist nämlich, dass ich in der Regel auch am Desktop nicht ständig neue Kernel, XOrg-Versionen brauche. Dies führt lediglich zu Inkompatibilitäten mit propritärer Software und ist leider ein Minuspunkt für Arch, da es eine niemals endende Frickelei bedeutet. Was ich aber brauche, sind aktuelle Versionen von FileZilla und LibreOffice, Python, usw., und darauf muss ich dann bei Ubuntu verzichten.

    Bei Windows und Mac ist es ja so, dass Anwendungsprogramme und das Betriebssystem separat voneinander verwaltet werden, und ich glaube zu einem ähnlichen Modell müsste man bei Linux auch kommen. Ein Modell, wo sie Entwickler von Endanwender-Software selbst um die Verbreitung und aktualisierung ihrer Software kümmern, wärend Linux-Distributionen sich auf Grundsysteme und Desktop-Umgebungen beschränken. In teilen passiert ja auch das schon, so wie z.B. Google Chrome oder CrossOver vom Anbieter paketiert werden. Viele Open-Source-Entwickler dagegen wälzen diese Aufgabe noch immer auf die Linux-Distributionen ab. Was Linux braucht ist eine saubere Trennung in „System-Software“ und „Apps“, auch wenn die Übergänge manchmal fließend sein mögen.

  • Na ja alles ist Geschmackssache , ich finde an allen Distributionen etwas toll . Ich habe seit längerem Debian 8.5 am laufen und Arch auch , beide gefallen mir auch sehr gut ! Gentoo in der virtuellen Box

    Seit längerem habe ich heute morgen Ubuntu Mate 16.04.1 installiert und ich muss die Community und Canonical immer wieder loben an Einfachheit kommt nur noch das Ubuntu Derivat Linuxmint dran und es läuft gegenueber Windows wirklich super….

    So nun die Kritikpunkte und das schlechte Gefühl bei Ubuntu ….
    Seit der Dash Board Geschichte und Richard Stallmann der Ubuntu als Spyware bezeichnete würde ich Ubuntu nicht als erste Wahl bei mir bezeichnen….
    Es stört mich enorm die Zusammenarbeit MS und Canonical , Windows 10 ist eine Spyware 1 Klasse wird es bald Ubuntu auch ?
    Dann der wenige Rücklauf von Canonical an die Community liegt mir auch sehr schwer im Magen …

    Mehr dazu muss man nicht schreiben und jetzt das neue Paketsystem …. muss das wirklich sein ?

  • Ich werde demnächst einen ähnlichen Artikel veröffentlichen. Denn ich bin gestern von UbuntuGnome zu Antergos gewechselt, was im Grund ja dasselbe wie Arch ist. Bisher vermisse ich bei Arch nichts. Klar: Eine Installation aus nem AUR kann wesentlich länger dauern, als der Doppelklick auf ein .DEB ;)

    Mal schauen. Im Moment mache ich mir nur Notizen

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