Test: Fujitsu LX901 Tastatur-Set

Vor ein paar Tagen habe ich hier im Blog nach einer neuen, empfehlenswerten Tastatur gefragt. Bei meiner Suche bin ich auf das Fujitsu LX901 Tastatur-Set gestoßen, das in diversen Online-Rezensionen als Tastatur-Maus-Set für den Office-Bereich sehr gelobt wurde. Das Set funktioniert kabellos und verfügt über eine 128 Bit AES Verschlüsselung, sodass eingetippte Daten wie z.B. Passwörter nicht über Funk abgefangen werden können. Das war für mich Voraussetzung: Ein Funk-Tastaturset mit Transportverschlüsselung.

Das Tastenfeld

Die Tastatur an sich fühlt sich beim Tippen toll an. Die Tasten sind nicht zu empfindlich, sodass man einen gewissen Druck aufbauen muss, bis eine Taste reagiert. Der Hub ist relativ kurz und fühlt sich etwas nach Laptop-Tastatur an. Die Tasten liegen im Vergleich zu meiner vorherigen Tastatur näher aneinander, sodass ich mich erst etwas umgewöhnen musste. Zudem verfügt die Tastatur über ein normales, geradliniges Layout. Meine vorherige Microsoft-Tastatur war leicht geschwungen – das fehlt mir etwas. Durch die leichte Schwingung konnte man die Hände in einer natürlicheren Position auf der Tastatur liegen lassen.

Die Tasten wirken solide und geben beim Tippen kein „Klackern“ von sich, sondern einen leisen, dumpfen Schlag. Und so fühlt es sich auch an: Fast als würden die Tasten von einer dünnen Moosgummi-Schicht aufgefangen. Das ist beim Tippen sehr angenehm.

Die Verarbeitung

Die Farbe für die Tastenbeschriftung ist relativ dick aufgetragen, sodass man davon ausgehen kann, dass der Aufdruck lange hält und sich auch bei intensiver Nutzung nicht so schnell abnutzt. Zum Aufstellen befinden sich hinten links und rechts die beiden Standfüßchen, wie sie bei den meisten Tastaturen üblich sind. Wie das bei normalen Standfüßchen so ist, machen sie keinen besonders soliden Eindruck. Ob die Tastatur einen wutentbrannten Schlag aushält, ist daher fraglich ;) (tatsächlich habe ich aus Frust über nicht funktionierende Software tatsächlich schon eine Tastatur auf diese Art und Weise demoliert …)

Auf der Oberseite der Tastatur befinden sich einige Tasten zur Steuerung von Medien (Vor, zurück, Pause, Lautstärke) und ein paar Shortcuts für Taschenrechner, Mailclient und co. Die einzelnen Tasten teilen sich eine Tastfläche in Form eines flexiblen Kunststoffbandes, sodass man etwas Kraft aufwenden muss, um eine Taste auszulösen. Sieht gut aus, lässt sich aber weniger gut bedienen. Und vor allem wirkt das ganze etwas billig, denn beim Drücken bekommt man die scharfen Kunststoffkanten der Einfassung zu spüren. Da ich Shortcuts auf der Tastatur aber ohnehin so gut wie nie nutze, stört mich das aber nicht groß.

Bei der Tastatur hat man anscheinend am Material sparen wollen. Der Kunststoff macht einen ziemlich dünnwandigen Eindruck. Ob die Maus wohl einen Sturz auf Steinboden überstehen würde? Etwas mehr Gewicht und mehr solider Kunststoff hätte nicht geschadet. Bei der Maus wurde auf eine Gummierung an den Seiten verzichtet – so wollte ich das. Der Gummi an den Rändern meiner alten Maus hat nur Dreck angezogen und wurde mit der Zeit immer schmieriger. Nicht sehr appetitlich. Das kann nun mit meiner neuen Maus nicht mehr passieren: Sie lässt sich deutlich einfacher reinigen als ihr Vorgänger.

Die Maus

Wie bereits erwähnt, fühlt sich die Maus weniger wertig an. Das liegt wahrscheinlich vor allem am dünnen Kunststoff. Funktionstüchtig ist sie aber auf jeden Fall: Die Abtastung der Tischoberfläche mit einer blauen LED funktioniert einwandfrei – und das, obwohl die Oberfläche leicht spiegelt und deshalb nicht mit jeder Maus kompatibel ist. Im Gegensatz zur Tastatur gibt die Maus deutliche Laute von sich. Das Klicken ist gut hörbar. Ein weniger auffälliges Klicken wäre mir lieber gewesen und würde sich besser zur leisen Tastatur fügen.

Die Maus liegt sehr gut in der Hand. Auf der Daumenseite (die Maus ist nicht für Linkshänder geeignet!) befinden sich drei kleine Tasten, die frei programmierbar sind (und wovon zwei standardmäßig mit den Aktionen „vor“ und „zurück“ belegt sind). Die Tasten sind eng aneinander platziert und nicht besonders groß, sodass man etwas Mühe hat, die richtige Taste zu treffen. Vor allem mit dem Daumen ist das nicht ganz einfach – vielleicht aber auch nur Übungssache. Über zwei Taster an der Oberseite kann die Auflösung der Maus in drei Stufen zwischen 800 und 1600 DPI gewechselt werden. Auf der Unterseite befindet sich neben dem Ein- und Ausschalter auch ein Schacht zur Aufbewahrung des Funkempfängers beim Transport.

Fazit

Von der Haptik des Tastenfeldes bin ich vollkommen überzeugt. Auch wenn ich auf ein ergonomisches, geschwungenes Tastenlayout verzichten muss, lässt sich auf der Tastatur sehr angenehm und schnell tippen. Das liegt zum einen am kleinen Tastenabstand und zum anderem am kurzen Hub mit klar definiertem Druckpunkt. Die Maus reagiert zuverlässig und kommt mit verschiedensten Tischoberflächen zurecht. Außerdem gibt es einen Pluspunkt für die umschaltbare Mausauflösung. Zur Akkulaufzeit kann ich zum aktuellen Zeitpunkt natürlich noch nichts sagen. Ich werde das ggf. nachtragen. Der Empfang ist auch aus mehreren Metern Entfernung kein Problem.

Weniger gut gefällt mir die billige Verarbeitung der Maus und der Shortcut-Leiste auf der Tastatur. Auch robustere Füßchen auf der Tastaturrückseite hätten dem Set gut getan.

Hundertprozentig bin ich vom Set nicht überzeugt, aber ich denke, eine Note 2 trifft es ganz gut.

Update am 19.02.2016: Leider hat sich herausgestellt, dass die linke Shift-Taste nicht so zuverlässig reagiert, wie es bei meiner alten Tastatur der Fall war. Möglicherweise ist mein Tippstil dafür auch verantwortlich – schließlich ist der Tastenanschlag mit der neuen Tastatur ein anderer. Außerdem verkantet sich die Ö-Taste oft ungünstig.