In mindestens zwei Anwendungsfällen ist die geringe Laufzeit von Let’s Encrypt Zertifikaten lästig: Bei der Nutzung von HPKP (Public Key Pinning) und DANE. Beide Verfahren sollen HTTPS-Verbindungen zusätzlich absichern, indem genau spezifiziert wird, welche TLS-Zertifikate für eine Domain gültig sein sollen. Da mindestens alle 90 Tage ein anderes Let’s Encrypt -Zertifikat eingerichtet werden muss, müssen in diesem Zyklus auch die HPKP- und DANE-Einstellungen mehr oder weniger aufwendig aktualisiert werden.
Der Aufwand lässt sich jedoch mit einem Trick reduzieren: Da beide Verfahren auf der Untersuchung des Public Keys im öffentlichen Zertifikat beruhen, kann man dafür sorgen, dass sich dieser bei der Umstellung auf ein neues Zertifikat nichts ändert. Man verwendet daher bei der Beantragung eines neuen LE-Zertifikats also keinen neuen Private Key, sondern einen alten. (Der Public Key basiert auf dem Private Key). Um einen alten Key nutzen zu können, muss der Referenzclient von Let’s Encrypt im Zusammenspiel mit einem eigenen, gleich bleibenden Private Key und einer eigenen Zertifikatsanfrage (CSR) verwendet werden.